Alexios II. Komnenos, byzantinischer Kaiser 1180-1183, * Konstantinopel 1168 (1169?), † ebd. November 1183, Sohn Manuels I. aus dessen zweiter Ehe mit Maria, Tochter Raimonds von Poitiers und der Konstanze von Antiochien.
Leben
Am 4. März 1171 wurden auf A. die Nachfolgerechte übertragen, die zuvor seine Halbschwester Maria (aus erster Ehe Manuels) mit ihrem Gatten Alexios (dem späteren ungarischen König Béla III.) erhalten hatte. Am 2. März 1179 wurde er mit der achtjährigen Tochter Ludwigs VII. von Frankreich, Agnes (in Byzanz Anna umbenannt), verlobt.
Nach Manuels Tod am 24. September 1180 „regierte“ A. unter Vormundschaft seiner Mutter, die seine Erziehung vernachlässigte und die Regierungsgewalt ihrem Liebhaber, dem Protosebastos Alexios Komnenos, einem Neffen Manuels, überließ. Angeblich zur Verteidigung seiner Rechte versuchte seine Halbschwester den Protosebastos zu stürzen. Der Versuch scheiterte. Darauf übernahm Manuels Vetter Andronikos (I.) diese Rolle und wurde in Konstantinopel als Befreier begrüßt. Als Reaktion auf die lateinerfreundliche Regierung Manuels fand dabei ein Massaker der Lateiner statt. Andronikos ließ zwar A. erneut krönen, zog aber alle Gewalt an sich und zwang A. sogar, das Todesurteil über seine eigene Mutter zu unterschreiben; das lieferte ihrem Schwager Béla III. von Ungarn (inzwischen verheiratet mit Agnes von Antiochien) einen willkommenen Vorwand, Branitzoba und Belgrad zu erobern.
Im September 1183 wurde A. abgesetzt und bald darauf erdrosselt und sein enthaupteter Körper ins Meer versenkt. Unter Isaak II. Angelos tauchten mehrere Pseudo-Alexioi auf, die behaupteten, der angeblich aber nicht wirklich ermordete Sohn Manuels zu sein.
Literatur
Hecht, Winfried: Die byzantinische Außenpolitik zur Zeit der letzten Komnenenkaiser (1180-1185). (Diss. Würzburg) Neustadt/Aisch 1967.
Brand, Charles M.: Byzantium confronts the West (1180-1204). Cambridge/Mass. 1968 (mit Bibliographie).