Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas

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Babinger, Franz

Babinger, Franz, deutscher Orientalist und Südosteuropa-Forscher, * Weiden/Opf. 15.01.1891, † Durazzo (Albanien) 23.06.1967.

Leben

B. war ursprünglich Indologe, wandte sich aber unter dem Eindruck des persönlichen Erlebens des Orients im 1. Weltkrieg der Islamkunde zu, habilitierte sich 1921 an der Universität Berlin, wo er 1934 als außerordentlicher Professor wegen eines Konfliktes mit der Regierung ausschied. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges war er in Rumänien an den Universitäten Bukarest und Jassy tätig. 1948 erhielt er den neugegründeten Lehrstuhl für Geschichte und Kultur des Nahen Orients und Turkologie an der Universität München, den er bis zu seiner Emeritierung 1958 innehatte und wo er auch das gleichnamige Universitätsinstitut begründete.
B. war Mitglied zahlreicher Akademien und Ehrenmitglied einer Reihe von wissenschaftlichen Gesellschaften des In- und Auslandes, außerdem Träger des bayerischen Verdienstordens und der Goldenen Jireček-Medaille der Münchner Südosteuropa-Gesellschaft.
Mit einer schier unabsehbaren Anzahl von großen und kleinen Publikationen zur osmanischen Geschichte und Kulturgeschichte, Geschichte der Früh-Renaissance und zahlreichen anderen Gebieten verhalf B. der mehr türkisch-persisch betonten Richtung der Islamkunde, sowie der sogenannten Realienforschung auf diesem Gebiet zum entscheidenden Durchbruch.
Seine wichtigsten Südosteuropa betreffenden Aufsätze sind gesammelt in dem zwei Bände füllenden Sammelwerke: Aufsätze und Abhandlungen zur Geschichte Südosteuropas und der Levante (München 1962, 1966), dessen dritter Band jedoch noch aussteht. Weiteren wissenschaftlichen Kreisen ein Begriff wurde B. durch seine auch ins Französische, Italienische, Serbokroatische und Englische übersetzte große Monographie über Mehmed II., den Eroberer Konstantinopels (München 1953, 1959(2)) sowie durch das unter der Sigle GOW bekannte Nachschlagewerk über die Geschichtsschreiber der Osmanen und ihre Werke (Leipzig 1927). Eine Bibliographie der wichtigsten Veröffentlichten B.s befindet sich im 1. Band der „Aufsätze und Abhandlungen zur Geschichte Südosteuropas und der Levante“ (München 1962).

Literatur

Kissling, Hans Joachim: Franz Babinger (1891-1967). In: Südost-Forsch. 26 (1967) 375-379.

Verfasser

Hans-Joachim Kißling (GND: 118723251)

GND: 11924313X

Weiterführende Information (Deutsche Biographie): https://www.deutsche-biographie.de/pnd11924313X.html


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Empfohlene Zitierweise: Hans-Joachim Kißling, Babinger, Franz, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 1. Hgg. Mathias Bernath / Felix von Schroeder. München 1974, S. 117 [Onlineausgabe]; URL: https://www.biolex.ios-regensburg.de/BioLexViewview.php?ID=496, abgerufen am: (Abrufdatum)

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