Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas

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Theodoros Synadenos

Theodoros Synadenos, byzantinischer Politiker, * Konstantinopel (?) um 1290, † ebd. 1342/48.

Leben

Für Th., einen Sohn des Großstratopedarchen Johannes Komnenos Dukas Synadenos und der Theodora Palaiologina, einer Nichte Kaiser Michaels VIII., war eine sichere Staatslaufbahn vorgezeichnet. Daß sie außergewöhnlich turbulent verlief, lag am Aufstand Andronikos' III. Palaiologos gegen seinen regierenden Großvater Andronikos II. Th., zusammen mit Johannes Kantakuzenos, Alexios Apokaukos und Syrgiannes bedeutendster Gefolgsmann Andronikos' III., war beim Ausbruch des Konflikts 1321 Kommandeur von Prilep, kämpfte dann erfolgreich gegen die mit Andronikos II. verbündeten Serben und war 1328 maßgeblich an der Einnahme Konstantinopels beteiligt, die Andronikos III. den Thron und Th. neben dem Hofrang Protostrator den Gouverneursposten über die Hauptstadt einbrachte. 1331 erhielt er dasselbe Amt in Mesembria, in jener Stadt also, die neben Anchialos nach der den Bulgaren von den Serben am 28. Juli 1330 bei Velbuzd beigebrachten Niederlage von den Byzantinern eilfertig besetzt worden war, bereits 1332 aber an den neuen Zaren Ivan Aleksandür zurückgegeben werden mußte. In den folgenden Jahren kämpfte Th. vornehmlich in Albanien und Epirus, wo er nach dem erzwungenen Rücktritt des minderjährigen Despotes Nikephoros II. Orsini 1337 Statthalter wurde. Als solcher wurde er von der antibyzantinischen Partei in seiner Residenzstadt Arta gefangengehalten, bis ihn 1340 Andronikos III. befreite und als Gouverneur von Thessalonike einsetzte. Als er 1342 die Stadt Johannes VI. Kantakuzenos übergeben wollte, mußte er wegen des Zelotenaufstands nach Gynaikokastron fliehen. Da kurz darauf auch Th.’ Kontakte zu Alexios Apokaukos, dem Gegenspieler des Kantakuzenos, und zum kleinarmenischen König Guy de Lusignan aufgedeckt wurden, verlor er sämtliche Ämter und Würden sowie seinen ausgedehnten Grundbesitz. Diesen jähen Sturz scheint Th., der als treuester Parteigänger Andronikos III. auf Schlachtfeldern sichtlich lieber und geschickter agierte als auf dem politischen Parkett, nicht lange überlebt zu haben.

Literatur

Lemerle, Paul: Actes de Kutlumus. Paris 1946, 68-69.
Ostrogorsky: S. 411-425 (mit Bibliographie).
Guilland, Rodolphe: Le protostrator. In: Ders.: Recherches sur les institutions byzantines. Bd 1. Berlin, Amsterdam 1967, 485-486.
Weiß, Günter: Johannes Kantakuzenos - Aristokrat, Staatsmann, Kaiser und Mönch - in der Gesellschaftsentwicklung von Byzanz im 14. Jh. Wiesbaden 1969, 24-27.

Verfasser

Erwin Fenster (GND: 106391216)


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Empfohlene Zitierweise: Erwin Fenster, Theodoros Synadenos, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 4. Hgg. Mathias Bernath / Karl Nehring. München 1981, S. 303-304 [Onlineausgabe]; URL: https://www.biolex.ios-regensburg.de/BioLexViewview.php?ID=1770, abgerufen am: (Abrufdatum)

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