Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas

Fabricius, Johann Albert
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Fabricius, Johann Albert

Fabricius, Johann Albert, deutscher Altertumswissenschaftler, * Leipzig 11.11.1668, † Hamburg 30.04.1736, Sohn des akademischen Musikdirektors zu Leipzig Werner F.

Leben

F. besuchte die Nicolai-Schule in Bergedorf, später das Gymnasium zu Quedlinburg. 1686 wurde er Student an der Universität Leipzig; er vertiefte sich hier in das Studium der Theologie und der alten Sprachen und erhielt Anfang 1688 den Titel eines Magisters der Philosophie. 1693 wurde F. Hauslehrer bei dem Theologen Johann Friedrich Mayer in Hamburg, legte in der Hansestadt 1694 das Theologieexamen ab und wirkte dort ab 1695 als Prediger. 1699 zum Professor der Ethik und Beredsamkeit am Gymnasium zu Hamburg ernannt, blieb er - zeitweilig (1708-1711) neben seiner Professur auch Rektor am Johanneum - bis zu seinem Lebensende in Hamburg, ungeachtet zahlreicher Berufungen, darunter nach Kiel und Wittenberg.
F. entfaltete von 1688 an bis zu seinem Tode eine ungewöhnlich reiche wissenschaftliche Publikationstätigkeit. Sein unbestrittenes Hauptwerk bildet seine in gleicher Weise für den Gräzisten, Byzantinisten und Balkanforscher des 18. und 19. Jh.s bis zum Erscheinen der berühmten „Geschichte der byzantinischen Litteratur“ Karl Krumbachers maßgebliche und unentbehrliche „Bibliotheca graeca“ (14 Bände, Hamburg 1705/28, unvollständige Neuauflage in 12 Bänden hrsg. von Gottfried Christoph Harleß, ebd. 1790/1809), eine umfassende Geschichte der antiken und mittelalterlichen griechischen Literatur. Die „Bibliotheca graeca“ zeigt sich ganz dem enzyklopädischen Geist ihrer Zeit verpflichtet; als wissenschaftliche Leistung heute weit überholt, bleibt sie doch ein imponierendes Denkmal innerhalb der Geschichte der abendländischen Wissenschaft. Unter den zahlreichen sonstigen großen Werken von F. seien hier noch seine „Bibliotheca latina mediae et infimae aetatis“ (5 Bände, Hamburg 1734/36, 6. Band hrsg. von Ch. Schöttgen, ebd. 1746) sowie seine „Bibliotheca latina“ (1. Aufl. Hamburg 1697) genannt. F. machte sich auch als Herausgeber griechischer Autoren verdient.

Literatur

Reimarus, Hermannus Samuel: De vita et scriptis Joannis Alberti Fabricii commentarius. Hamburgi 1737.
Beck, Hans-Georg: Die byzantinischen Studien in Deutschland vor Karl Krumbacher. In: Chalikes. Festgabe für die Teilnehmer am XI. Internationalen Byzantinistenkongreß München 15.-20. September 1958. München [1958], 67-119.

Verfasser

Peter Wirth (GND: 132882191)

GND: 100099459

Weiterführende Information (Deutsche Biographie): https://www.deutsche-biographie.de/pnd100099459.html


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Empfohlene Zitierweise: Peter Wirth, Fabricius, Johann Albert, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 1. Hgg. Mathias Bernath / Felix von Schroeder. München 1974, S. 484-485 [Onlineausgabe]; URL: https://www.biolex.ios-regensburg.de/BioLexViewview.php?ID=797, abgerufen am: (Abrufdatum)

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