Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas

Du Cange
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Wikidata: Q442240

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Du Cange

Du Cange (eigentlich: Charles Du Fresne, Sieur Du Cange), französischer Byzantinist, * Amiens 18.12.1610, † Paris 23.10.1688.

Leben

D. wandte sich nur kurze Zeit einer juristischen Laufbahn im Dienste der französischen Parlamentsarbeit in der Periode des glanzvollen Aufstiegs des Königreichs zu (1631 Parlamentsadvokat zu Paris). Schon in jungen Jahren zog sich der ungewöhnlich begabte Historiker und Philologe ganz aus der Öffentlichkeit zurück und vertiefte sich in das Studium der oströmisch-byzantinischen und mittelalterlichen abendländischen Vergangenheit. Als bedeutendstes Werk seines langen Lebens entstand das bis heute unübertroffene griechische und lateinische Wörterbuch zu den mittelalterlichen und teilweise auch neuzeitlichen Quellen des Ostens und Abendlands (Glossarium ad scriptores mediae et infimae graecitatis, 2 Bde, Paris 1688, Nachdruck Paris 1943, und Glossarium ad scriptores mediae et infimae latinitatis, 3 Bde, Paris 1678, Neudruck 5 Bde, Graz 1958, nach der durch die Benediktiner von Saint-Maur-des-Fossés u. a., zuletzt von L. Favre, Niort 1883/88 ergänzten und verbesserten Fassung). D.s Editionen byzantinischer Historiker (Johannes Kinnamos, Paris 1670; Johannes Zonaras, Paris 1686; Chronicon Paschale, Paris 1688) sind heute überholt. Hingegen bildet seine „Constantinopolis christiana“ eine unschätzbare Quellensammlung zur Topographie und Stadtgeschichte Konstantinopels bis heute; sie erschien zusammen mit seiner genealogischen Untersuchung „De familiis byzantinis“ unter dem Obertitel „Historia byzantina“ (Paris 1680). Durch neuere Darstellungen entbehrlich wurde seine „Histoire de l’empire de Constantinople sous les empereus français“ (Paris 1657). D.s umfangreicher wissenschaftlicher Nachlaß blieb bis zur Gegenwart größtenteils unveröffentlicht. Die Geburtsstadt Amiens errichtete zu Ehren D.s im Jahre 1849 ein Denkmal.

Literatur

Hardouin, Henri: Essai sur la vie et sur les ouvrages de Charles Dufresne Du Cange. Amiens, Paris 1849.
Ostrogorsky: S. 3.

Verfasser

Peter Wirth (GND: 132882191)

GND: 116231882

Weiterführende Information (Deutsche Biographie): https://www.deutsche-biographie.de/pnd116231882.html


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Empfohlene Zitierweise: Peter Wirth, Du Cange, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 1. Hgg. Mathias Bernath / Felix von Schroeder. München 1974, S. 441-442 [Onlineausgabe]; URL: https://www.biolex.ios-regensburg.de/BioLexViewview.php?ID=762, abgerufen am: (Abrufdatum)

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