Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas

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Magin, Ján Baltazár

 Magin, Ján Baltazár, slowakischer Geistlicher und Gelehrter, * Vrbové (bei Pistyan [Pieštany], Komitat Neutra) 1682, † Dubnica nad Váhom (Komitat Trentschin) 27.03.1735.

Leben

 Von M.s Jugend ist uns nichts bekannt. Anfang des 18. Jh.s studierte M. im Wiener Pazmaneum und wurde 1706 zum Priester geweiht. In den Jahren 1709-1712 wirkte er als Kaplan in Ireg bei Neutra, 1712-1717 war er Pfarrer in Košeca bei Ilava. Im Jahre 1716 entschloß er sich, dem Jesuitenorden beizutreten, wo er allerdings kaum vier Jahre lang aushielt. Von 1719 bis zu seinem Tode lebte M. als Pfarrer und Dechant in Dubnica. Durch ein einziges Werk hat sich M. eine hervorragende Stelle in der Geschichte des slowakischen Volkes und seiner Literatur verdient. Seine „Murices Nobilissimae et novissimae diaetae Posoniensis Scriptori sparsi, Sive Apologia pro inclyto comitatu Trenchiniensi, ejusdemque nominis Civitate conscripta adversùs calumnias, quibus Cervus et Agnus per summam injuriam ab eodem Scriptore sunt onerati“ (Púchov 1723) ist eine polemisch-apologetische Schrift gegen das im Titel erwähnte Büchlein „Novissima diaeta nobilissima principis statumque et ordinum regni Hungariae“ (Tyrnau 1722) von Mihály Bencsik.  Äußerte sich in diesem erstmals literarisch der magyarische slowakenfeindliche Chauvinismus, so enthält die „Apologia“ von M. die erste wissenschaftlich fundierte Darstellung der wichtigsten Grundsätze der slowakischen Nationalidee, wie sie sich im 19. Jh. entfaltete und im 20. Jh. politisch behauptete. Die slowakische Nationaleinheit wird von M. entschlossen behauptet und ihre Grundrechte werden mit philosophisch-theologischer Beweisführung europäischer Denkart rechtfertigt. Auf „Naturrecht“ und „Vernunftrecht der christlichen Religion“ stützt M. die Gleichberechtigung der slowakischen Nation im viel-nationalen Ungarn, das in gleicher Weise allen seinen ethnischen Bestandteilen gehört. Als „unchristlich“ mißbilligt M. jeden nationalen Chauvinismus. Seine naturrechtlich-theologische Argumentation verbindet er mit geschichtlich-rechtlichen und (nicht immer kritischen) philologisch-historischen Ausführungen, die sich bis auf die Urgeschichte der Slowaken und aller Slawen ausstrecken, wobei der Slawenmission der hll. Kyrill und Method besondere historische Bedeutung zugeschrieben wird.

Literatur

Banik, Anton Aug[ustín]: Ján Baltazár Magin a jeho politická, národná i kultúrna obrana Slovákov roku 1728. In: Sborník literárno-vedeckého odboru Spolku sv. Vojtecha 3 (1936) 1/2, 119-295.
Ders.: Novšie údaje na poznanie Jána Baltazára Magina, jeho diela i doby. In: ebd. 4 (1937).
Gogolák: Bd 1, 188-195.
Tibenský, Ján: J. B. Magin - Ostne čiže Obrana. In: Ders.: Chvály a obrany slovenského národa. Bratislava 1965, 72-99.

GND: 103790284X

Weiterführende Information (Deutsche Biographie): https://www.deutsche-biographie.de/pnd103790284X.html


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Empfohlene Zitierweise: Milan Stanislav Ďurica, Magin, Ján Baltazár, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 3. Hgg. Mathias Bernath / Felix von Schroeder. München 1979, S. 70 [Onlineausgabe]; URL: https://www.biolex.ios-regensburg.de/BioLexViewview.php?ID=1277, abgerufen am: (Abrufdatum)

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