Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas

Esterházy, Miklós József Fürst
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Esterházy, Miklós József Fürst

Esterházy, Nikolaus Joseph (Miklós József) Fürst, kaiserlicher Feldmarschall, * Wien 18.12.1714, † ebd. 28.09.1790, Sohn von József Antal († 1721) und Enkel von Paul E. († 1713).

Leben

E., der die militärische Laufbahn im Dienste der Habsburger eingeschlagen hatte, zeichnete sich im österreichischen Erbfolgekrieg und im Siebenjährigen Krieg aus. 1746 wirkte er als Gesandter beim Kongreß zu Dresden. Im folgenden Jahr erhielt er den Auftrag, ein Exerzier-Reglement für die Husaren auszuarbeiten. Dank seiner hervorragenden Waffentat als Führer einer Infanterie-Brigade bei Kolin (18.06.1757) wurde E. zum Feldmarschalleutnant befördert und erhielt bei der ersten Promotion des Maria-Theresien-Ordens am 7. März 1758 das Kleinkreuz und am 15. Oktober 1765 die neugestiftete Kommandeurswürde des Maria-Theresien-Ordens. Zu dieser Zeit war E. bereits Kapitän der adeligen Leibgarde (1764-1787), 1768 wurde er Feldmarschall. Als eine der letzten Auszeichnungen für seine Dienste gegenüber dem Hause Habsburg erweiterte Joseph II. am 11. Juli 1783 die bisher auf den Majoratsherrn beschränkte Fürstenwürde auf alle seine Nachkommen.
Das fürstliche Hausorchester erhielt durch Joseph Haydn, den E.s Bruder Paul Anton (Pál Antal) E. († 18.03.1762) 1761 nach Eisenstadt berufen hatte, Weltruhm. In der Zeit von 1766 bis 1769 ließ E. seinen Sommersitz Schloß Esterháza (seit 1945 Fertőd genannt) am Neusiedler See zum „ungarischen Versailles“ - wie es Herzog Louis René Rohan, französischer Botschafter in Wien, bei seinem Besuch 1772 nannte - ausbauen. Auch Maria Theresia weilte hier 1773 zu Besuch. Auf der „Hochfürstlichen Bühne in Esterhaz“ wurden Opern und Ballette aufgeführt und von Wandertruppen Dramen Lessings, Shakespeares u. a. gespielt. Für Marionettenspiele wurde ein eigenes Theater errichtet. In seiner luxuriösen und verschwenderischen Lebensweise wurde E. von keinem seiner Standesgenossen übertroffen. Nach seinem Tod wurde durch seinen Sohn Paul Anton († 1794) das fürstliche Orchester aufgelöst. Haydn wurde mit vollem Gehalt zur Disposition gestellt, woraufhin er die Reise nach England antrat.

Literatur

Hirtenfeld, J.: Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder. [Bd 1.] Wien 1857, 202.
Eszterházy, János: Az Eszterházy család és oldalágainak leírása. Budapest 1901.
Horányi, Mátyás: Eszterházi vígasságok. Budapest 1959.

Verfasser

Heinrich Benedikt (GND: 11850892X)

GND: 118931474

Weiterführende Information (Deutsche Biographie): https://www.deutsche-biographie.de/pnd118931474.html


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Empfohlene Zitierweise: Heinrich Benedikt, Esterházy, Miklós József Fürst, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 1. Hgg. Mathias Bernath / Felix von Schroeder. München 1974, S. 471-472 [Onlineausgabe]; URL: https://www.biolex.ios-regensburg.de/BioLexViewview.php?ID=786, abgerufen am: (Abrufdatum)

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