Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas

In den Suchergebnissen blättern

Treffer 
 von 1526

Heisenberg, August

Heisenberg, August, deutscher Byzantinist, * Osnabrück 13.11.1869, † München 22.11.1930, Sohn des Schlossermeisters August H.

Leben

H. besuchte das Ratsgymnasium zu Osnabrück und wandte sich anschließend dem Studium der Klassischen Philologie an den Universitäten Marburg/Lahn, Leipzig und München zu. Die Begegnung mit dem Byzantinisten Karl Krumbacher in München wurde entscheidend für seinen späteren Lebensweg. Nach der Promotion bei Krumbacher (1894) führten den jungen Gelehrten 1898 und 1899 Studienreisen in die Bibliotheken Italiens, wo H. bedeutende Handschriftenfunde machte (Mesarites), und nach Griechenland, wo sich H. in das Studium der neugriechischen Dialekte vertiefte. 1901 in Würzburg für Mittel- und Neugriechische Philologie habilitiert, 1908 ebenda zum Honorarprofessor ernannt, wurde H. nach dem frühen Tode Krumbachers 1910 Ordinarius für Byzantinistik auf dem einzigen Lehrstuhl des Faches innerhalb Deutschlands. H., ein gediegener Kenner der byzantinischen Literaturgeschichte und nicht minder auch der byzantinischen Kunst, betreute das Fach über zwanzig Jahre als hervorragender akademischer Lehrer. In Palermo, wohin er zum Byzantinistenkongreß gereist war, holte er sich im Herbst 1930 durch Genuß eines Siphons eine Typhusinfektion, die zu seinem vorzeitigen Tode führte.
H.s Arbeiten erstrecken sich über das Gesamtgebiet byzantinischer Philologie, Geschichte und Kunst. Innerhalb seines Lebenswerkes galt hierbei vor allem den Geschichtsschreibern und Geschichtsquellen des 13. Jh.s (Nikolaos Mesarites, Georgios Akropolites, Nikephoros Blemmydes) sein Interesse. Im Bereich der Kunstgeschichte stehen die berühmte Grabes- und Apostelkirche im Zentrum seines Schaffens (Grabeskirche in Jerusalem und Apostelkirche in Konstantinopel, zwei Basiliken Konstantins, 2 Bände, Leipzig 1908). Er war Herausgeber der „Byzantinischen Zeitschrift“ und des „Byzantinischen Archivs“.

Literatur

Dölger, Franz: August Heisenberg. In: Jahresbericht über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft 241 (1933) 25-55 (mit Bibliographie).

Verfasser

Peter Wirth (GND: 132882191)

GND: 118709941

Weiterführende Information (Deutsche Biographie): https://www.deutsche-biographie.de/pnd118709941.html


RDF: RDF

Vorlage (GIF-Bild):  Bild1   Bild2   

Empfohlene Zitierweise: Peter Wirth, Heisenberg, August, in: Biographisches Lexikon zur Geschichte Südosteuropas. Bd. 2. Hgg. Mathias Bernath / Felix von Schroeder. München 1976, S. 142-143 [Onlineausgabe]; URL: https://www.biolex.ios-regensburg.de/BioLexViewview.php?ID=947, abgerufen am: (Abrufdatum)

Druckerfreundliche Anzeige: Druckerfreundlich

Treffer 
 von 1526
Ok, verstanden

Website nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Mehr Infos